Ein schöner Tag

Hessischer Haflingerverein fuhr zur Hengstparade nach Marbach

Viele Pferdefreunde nahmen diese Gelegenheit wahr, und so startete ein fast vollbesetzter Reisebus der Fa. Merth, Birstein, ab Altenstadt Richtung Schwäbische Alb zum Haupt- und Landgestüt Marbach. Auf der Fahrt nach Süden stiegen in Langenselbold und Weiterstadt noch weitere Fahrtteilnehmer zu, dann ging die Fahrt in den Sonnenaufgang hinein, Richtung Stuttgart, dann Richtung Reutlingen, Gomadingen- Marbach.
Es erwartete uns in der reizvollen Landschaft der Schwäbischen Alb, die sich schon ein bißchen herbstlich verfärbt hatte, ein wunderschöner Spätsommertag mit Temperaturen über 20°C den ganzen Tag. Nachdem man sich auf dem Gestütsgelände ein bißchen umgesehen hatte, konnte man schon auf den Tribünen rund um die riesige Arena Platz nehmen, denn um 12.00 Uhr begann die Parade. Zum Beginn gab es noch interessante Informationen zum Gestüt mit seiner über 500 jährigen Geschichte (1491 von Graf Eberhard im Barte zuerst in Oberfeld bei Marbach eingerichtet). Es ist das älteste deutsche Staatsgestüt und hat als Arbeitgeber eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung für diese Region.
Etwa 380 bis 400 Pferde stehen in Marbach und den dazugehörenden Höfen (St.Johann, Offenhausen etc.). Die Hauptgestütsherde besteht aus 30 Warmblutstuten und 20 Vollblutaraberstuten. Es werden rund 60 Landbeschäler gehalten: Deutsches Reitpferd, Hengste der Rassen Schwarzwälder Kaltblut, Altwürttemberger und einen Haflingerhengst. Nicht zuletzt hervorragende Vollblutaraberhengste, die auf die Weil’sche Araberzucht (1817 König Wilh.I v.Württemberg), zurückgehen, auch Nachkommen aus der Stutenlinie der Murana I, etc. Marbach ist der größte Ausbildungsbetrieb für Pferdewirte und Sitz der Landesreit- und Fahrschule. 16 neue Azubis haben im September 2011 ihre Lehre im Haupt- und Landgestüt begonnen.
Ein prächtiges Bild war schon die Eröffnung des Programms: das Trompetercorps der Stadtgarde sowie der Bürgergarde zu Pferd und der Fanfarenzug Saulgau in historischen Uniformen. Eine gelungene Vorstellung war die Klassische Dressur am langen Zügel, welche mit verschiedenen Pferderassen vorgestellt wurde. Im Kreise von einem Warmblüter, einem Vollblutaraber und Schwarzwälder Kaltblütern, präsentierte sich Haflingerhengst Nestroy v. Natino sehr gut in den einzelnen Lektionen. 5 Araberstuten im Ungarischen Geschirr vor der Kutsche, rasante Vorstellung der "Ungarischen Post" mit 2 Warmbluthengsten und 3 mal 2 Schwarzwälder Füchsen, sorgten für eine gute Einstimmung bei dieser Hengstparade. Da in diesem Jahr Frankreich Gastland in Marbach war, wurden einige ihrer Rassen im Schaubild Vielfalt der Pferderassen vorgestellt: den Cob Normand, die stämmigen Boulonnais, imposante Percherons, die Comtois mit ihren hellen Mähnen und elegante Selle Francais. Das historische Quartett gefiel nicht nur durch die Uniformen (Napoleon usw.), sondern auch durch die sehr gut gerittenen Lektionen.
Wieviel Spaß Kinder beim Voltigieren haben, sah man beim "€žTanz der Schwäne" mit dem Voltigierpferd Garfield. Ein großartiges Schaubild: 8 Viererzüge; die ESSA-Fahrquadrille mit Gespannen aus Frankreich, Marbach und aus weiteren bekannten Fahrställen. Ein Teil der Fohlen von 2011 wurden mit ihren Müttern einzeln vorgestellt. Auch 2 €žStreitwagenfahrer in historischer Gewandung präsentierten ihre 4 Schwarzwälder Füchse bzw. 4 Warmblüter hervorragend. Das nachfolgende rasante Hindernisfahren der Vierspänner begeisterte alle Zuschauer. Eine ganz andere Art mit Pferden zu arbeiten ist die Arbeit im Forst. Nicht nur die Percherons in prächtigem Geschirr, auch der Zweispänner schwerer Belgier vor einem Baumstamm, machten ihre Sache gut.
Immer wieder wurden spannende Programmpunkte geboten: So das "€žFußballfieber", hier bewiesen die Auszubildenden des Gestüts ihr reiterliches Geschick auf den Pferden. Für Freunde des Arabischen Pferdes der Leckerbissen: die silberne Herde Marbachs, mit Stuten aus der berühmten Murana I Weil 1808 Linie und weiteren bewährten Zuchtstuten, insgesamt 22 Stuten im Freilauf.
Die Vorstellung der Zehnspänner (und Achtspänner) war für die Fahrer unter den Zuschauern ein erhebender Anblick.Die Hengstquadrille zu schöner Musik bildete den krönenden Abschluß dieses wunderbaren vierstündigen Programmes. Eigentlich konnte man sich gar nicht sattsehen an den bestens herausgebrachten Pferden an diesem Tage. Schon bald wurde wieder die Heimreise im gemütlichen Reisebus angetreten, waren doch einige hundert Kilometer zu fahren. Die gute Stimmung die eigentlich schon frühmorgens begonnen hatte, kam auf der Heimfahrt wieder zum Ausdruck, als das bekannte Lied "So ein Tag, so wunderschön wie heute ..." angestimmt wurde.
Wohlbehalten erreichte man wieder Altenstadt und alle waren sich einig, es war schön, mit dem Hessischen Haflingerverein unterwegs gewesen zu sein.
1.Vorsitzende Frau Angelika Bobrich wünschte allen einen guten Nachhauseweg und bedankte sich nochmal für das überaus große Interesse an dieser Informationsfahrt.

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